Coronakrise – Prävention und Therapie für Unternehmen
7. März 2020Corona – ein „Insolvenza-Virus“?
Die Welt isoliert sich. Längst stehen nicht mehr nur in China Millionenstädte unter Ausgangssperre. Das Sars-CoV-2 Virus hat die Welt bereits umrundet und die wachsenden Verdachts- und bestätigten Infektionsfälle in Europa und in Deutschland halten Weltwirtschaft und Bevölkerung fest im Würgegriff. Angesichts der Existenz und Verbreitung weitaus ansteckenderer und auch (lebens-)gefährlicherer Viren wäre auf Basis der Letalitätsraten der COVID-19 genannten Krankheit wohl auch keine Wirtschaftskrise herbeizureden. Und doch vernehmen wir nach Schließung gewaltiger Produktionsstätten weltumspannender Unternehmen z.B. aus der Automobilbranche in China auch in Europa und in Deutschland bereits die Schließung öffentlicher Einrichtungen in ganzen Landstrichen und Absagen von Großveranstaltungen. Mehr und mehr untersagen auch Unternehmen ihren Mitarbeitern Dienstreisen oder schicken sie bereits vorsorglich in Quarantäne. Aber auch die Bevölkerung igelt sich ein, isoliert sich und sucht so Schutz vor der – für die allermeisten eher nicht gefährlichen – Erkrankung.
Schutzmaßnahmen sind größte Gefahr für Unternehmen
Paradoxerweise sind genau diese Schutzmaßnahmen eine der größten von dem Virus ausgehende Gefahren für Unternehmen. Lieferketten sind und werden zunehmend unterbrochen. Rohstoffe und Handelsware werden knapp und verteuern sich entsprechend exponentiell. Ferner wird mit der massiven Einschränkung von Reisetätigkeiten, der Absage von Großveranstaltungen und der Meidung gastronomischer Betriebe die Existenzgrundlage der in diesen Bereichen tätigen Unternehmen (z.B. Automobilzulieferer, Fluglinien, Kreuzfahrtreedereien, Messebauer, Hoteliers, Freizeitparks, Erlebnisbäder, Gastronomen und viele andere) in kürzester Zeit vor eine Herausforderung gestellt, die selbst die besten „Prepper“ unter den Unternehmenslenkern kaum aus eigener Kraft zu überstehen in der Lage sein werden. Nicht derart unmittelbar betroffenen Unternehmen droht die Quarantäne der gesamten Belegschaft und damit das Erliegen des Betriebes über mindestens 14 Tage – ggf. auch mehrfach nacheinander.
Flächendeckende Insolvenzgefahr – Betriebswirtschaftliche Maßnahmen regelmäßig nicht ausreichend
Der damit verbundene Einbruch der Umsatzleistung ist zu massiv, als dass Rücklagen, Fördermittel sowie kurzfristig wirksame Kostensenkungsmaßnahmen verhindern könnten, dass das Unternehmen extrem schnell in existenzielle Schwierigkeiten gerät. Lagerbestände sind in Zeiten von just-in-time-Lieferungen de facto nicht vorhanden. Alternative Lieferketten sind nicht schnell genug aufzubauen. Aus China ist bereits eine gewaltige Pleitewelle durch die gesamte Wirtschaft zu vernehmen. Auch in Europa sind bereits erste Airlines, Reedereien insolvent. In Deutschland streichen Luftverkehrsunternehmen 50 % ihrer Flugverbindungen und Messebauer, Gastronome usw. klagen über massive Umsatzrückgänge. Und auch in Deutschland vollzieht sich diese Entwicklung.
Mit Wirtschaftsrecht ans rettende Ufer
Wie kann sich aber ein Unternehmen gegen diese Herausforderungen behaupten? Was ist zu tun, wenn die externen Umstände die Existenz eines an sich gesunden Unternehmens bedrohen? Welche auch wirtschaftsrechtlichen Werkzeuge stehen dem Unternehmenslenker für die Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens zur Verfügung? Wichtig kann es hier sein, auf die Werkzeuge zurückgreifen zu können, die ein erfahrener Sanierer und Restrukturierer zur Verfügung hat. Kurzarbeit, Verhandlungen mit den Gläubigern, Anpassungen in den Lieferketten, Gespräche mit den Banken sind nur einige Beispiele. Erforderlich ist ein erfahrenes und bewährtes Krisenmanagement. Erfahrungsgemäß suchen sich Unternehmen häufig zu spät Unterstützung. Für die meisten ist jetzt noch Zeit, die richtigen Weichen zu stellen um sich gegen die Auswirkungen des Virus zu wappnen, und sei es zur Rettung des Unternehmens in einem gut vorbereiteten und begleiteten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung mit Insolvenzplan.
Als erfahrene Restrukturierer und Sanierer unterstützen wir Sie gerne dabei.